24.03.04

„Es weiß jeder, was er tun muss“
Für Tunnelunfälle sind die ÖBB gut gerüstet – zweimal jährlich wird geprobt.

 

Auf das Horrorszenario Tunnelunfall sind nicht nur die Straßenerhalter, sondern auch die ÖBB eingestellt. In Landeck und St. Anton gibt es etwa Tunnelrettungszüge, die Feuerwehren verfügen über sogenannte Zwei-Wege-Fahrzeuge; dahinter stehen Tunnelrettungskonzepte, die regelmäßig geprobt und überprüft werden.
 



Der "Tunnelshuttle" dient zur Rettung von Personen im Falle eines Tunnelunglücks.

VORGANGSWEISE.
Wenn es zu einem Ereignis im Zammer Tunnel kommt, fährt zuerst die FF Zams (Zwei –Wege-Fahrzeug) mit einem ÖBB –Tunnelretter in die Röhre. Am Bahnhof Landeck sind rund um die Uhr zwei Tunnelretter im Einsatz (sie sind „Verschieber“). Sie haben die Atemschutzausbildung, können mit Funkgeräten umgehen und werden jährlich gesundheitlich überprüft.Wenn Verstärkung im mit einer explosionssicheren Beleuchtung ausgestatteten Tunnel benötigt wird, fährt der Tunnelrettungszug ein; in maximal 20 bis 30 Minuten ist er in der Röhre. Im Bahnhof Landeck gibt es zudem genaue Informationen über Gefahrengut auf Güterzügen; wäre ein Personenzug in ein Ereignis verwickelt, darf man darauf vertrauen, dass die Zugbegleiter laufend in Tunnelrettungsschulungen auf den Notfall vorbereitet wurden.

KONZEPT BESTÄTIGT.
Herbert Keplinger fasst zusammen: „Es gibt ein genaues Tunnelrettungskonzept. Es weiß jeder genau, was er tun muss.“Es gibt Checklisten für die Tunnelretter / Verschieber, Fahrdienstleiter etc. Und es wird zweimal jährlich geprobt – meist gemeinsam mit den Feuerwehren und anderen Einsatzorganisationen (nächster Termin:15. Mai).Aber auch das System selbst wird alle zwei ,drei Jahre überprüft: „Das ist letztes Monat in Landeck mit sehr gutem Erfolg gemacht worden“,erklärt Herbert Keplinger.

Auf einem Nebengleis nahe der Bushaltestelle Perjen ist der so genannte Tunnelshuttle abgestellt - sichtbares Zeichen dafür, dass die ÖBB auf Notfälle im Tunnel vorbereitet sind. Neue Röhren ab einer gewissen Länge haben behördliche Auflagen zu erfüllen, zudem ist ein Tunnelrettungskonzept auszuarbeiten. In der Kompetenz von Gebietsleiter Herbert Keplinger fallen der Zammer Tunnel, der Wolfsgrubentunnel und die Verlängerung des Arlbergtunnels in St. Anton.

AUSSTATTUNG.
Für den Zammer Tunnel stehen zwei Auffahrwagen (auf dem Feuerwehrfahrzeuge in den Tunnel transportiert werden),ein Wasserwagen (wiewohl es im Tunnel eine Wasserleitung gibt) und eben zwei Rettungsshuttle zur Verfügung-sie sind für die Personenrettung vorgesehen, verfügen über ein Dieselaggregat für die Beleuchtung innen und außen. Gezogen werden die Waggons von einer stets einsatzbereiten Diesellok. Zudem wurde die Zammer Feuerwehr von den ÖBB mit einem Zwei-Wege-Fahrzeug ausgestattet – es kann auf der Straße und der Schiene fahren. In St. Anton gibt es, so Herbert Keplinger, ebenfalls dieselbe Ausrüstung. Der Wolfsgrubentunnel wurde zudem mit einer festen Fahrbahn ausgestattet, wodurch er auch für herkömmliche Feuerwehrfahrzeuge befahrbar ist. Neben dieser „Hardware“ gibt’s auch die passende „Software“.


Herbert Keplinger: Rettungskonzept-Überprüfung mit sehr gutem Erfolg bestanden.

Bericht von Daniel Haueis - RUNDSCHAU Nr.12, 23.März 2004

FFZAMS

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